Erstmals 1972 durch Christian Guilleminault und seine Arbeitsgruppe an der US-amerikanischen Stanford Universität definiert, ist das Obstruktive Schlafapnoe Syndrom (OSAS) inzwischen vielen Menschen ein Begriff. Das war nicht immer so: Noch vor 10-15 Jahren wussten – teilweise – nicht einmal Fachleute, welcher Leidensdruck und welche Folgeerkrankungen an eine Schlafapnoe gekoppelt sein können: Stete Tagesmüdig- und Schläfrigkeit, daneben u.a. Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen (u.a. Schlaganfälle und Herzinfarkte), Depressionen, Angststörungen, Diabetes Typ 2 und ein markant erhöhtes Unfallrisiko. In letzter Zeit wurden vereinzelt auch Schwerhörigkeit sowie Demenz- und Augenerkrankungen als mögliche direkte oder indirekte Folgen der Schlafapnoe diskutiert. Eine potenzielle, ungünstige Wechselwirkung mit parallel bestehenden Erkrankungen, Asthma bronchiale etwa, ist außerdem nicht auszuschließen.
Obwohl das Obstruktive Schlafapnoe Syndrom sehr gut diagnostizier- und behandelbar ist, d.h. Folgeerkrankungen auf ein minimales Risiko reduzierbar sind, vergeht meistens noch immer viel zu viel Zeit, bis das Syndrom diagnostiziert wird. Dies gilt für beide Geschlechter, jedoch insbesondere für Frauen, da bei ihnen gelegentlich eine andere Symptomatik, z.B. insomnische oder depressive Beschwerden, im Vordergrund stehen kann.
Der Begriff „Apnoe“ stammt aus dem Altgriechischen („ápnoia“) und bedeutet „Nicht-Atmung“. Tatsächlich geht es beim Obstruktiven Schlafapnoe Syndrom um kurzzeitige Atemstillstände, die sich während der gesamten Nacht permanent wiederholen. Schlafapnoiker/innen leiden unter einer Verengung der oberen Atemwege im Schlaf. Atmen ist ihnen nur unter größter Anstrengung
Unter den 30- bis 60-jährigen westeuropäischen Männern verkörpert das Obstruktive Schlafapnoe Syndrom die zweithäufigste Form der Schlafstörung (nach der Insomnie). Doch obwohl das Obstruktive Schlafapnoe Syndrom ungefähr so verbreitet ist wie ein Diabetes mellitus oder ein Asthma bronchiale, wird die Schlafapnoe nicht selten noch später entdeckt als andere sog. Volkskrankheiten: Warum eine Schlafapnoe oft jahrelang undiagnostiziert bleibt
Als die Wissenschaft vor mehr als 40 Jahren das Obstruktive Schlafapnoe Syndrom als eigenständige Erkrankung definierte, hatte sie eine rein männliche Patientenschaft vor Augen. Schlafapnoikerinnen wurden nur in absoluten Ausnahmefällen als solche identifiziert. Stattdessen wurde ihr Beschwerdebild – ohne adäquate Diagnostik – gern als psychogene Störung vorverurteilt. Vor allem der US-amerikanischen Forscherin Terry Young ist zu verdanken, dass Apnoikerinnen seit den 1990er Jahren stärker in den Fokus der Forschung gerieten. Ging man zunächst davon aus, dass Frauen nur halb so oft unter einer Schlafapnoe litten (2 vs. 4 Prozent), wurde diese Zahl inzwischen
Wer sich trotz fachärztlich diagnostizierten Schlafapnoe Syndroms einer Therapie widersetzt und am Straßenverkehr teilnimmt, muss im Einzelfall mit erheblichen Konsequenzen rechnen: Wer einen Unfall verursacht, riskiert u.a. schwere Einbußen beim Versicherungsschutz